Held Achilles

Der beinahe unverwundbare Held

Achilles oder Achilleus ist ein fast unverwundbarer Held der griechischen Mythologie. Er ist insbesondere für seine heldenhaften Taten im Trojanischen Krieg bekannt, die den Griechen den Sieg gegen die Trojaner ermöglichten. Aufgrund seiner verwundbaren Achillesferse erlebte der Held das Kriegsende jedoch nicht mit.

Fakten über Achilleus

Held Achilles bzw. Achilleus
Geschlecht Männlich
Symbole / Attribute Schild, goldene Rüstung, Pfeil in der Ferse
Erkennungsmerkmale beinahe vollkommene Unverwundbarkeit
Eltern Thetis und Peleus
Kinder Neoptolemos

Herkunft und Jugend des Achilles

Achilles wurde als Sohn der Meeresnymphe Thetis und des Peleus, König der Myrmidonen von Phthia, in Thessalien geboren. Als Sohn einer göttlichen Mutter und eines menschlichen Vaters war er sterblich. Seine Mutter versuchte jedoch, ihn unsterblich zu machen und tauchte ihn als Säugling in den Unterwelt-Fluss Styx. Da sie ihn dabei mit der Hand an der Ferse festhielt, wurde die Ferse des Kindes nicht vom Wasser benetzt. Die Achillesferse wurde somit zur einzigen verwundbaren Körperstelle des Helden.

Achilles wurde vom Zentauren Chiron großgezogen. Dieser unterrichtete ihn in der Kriegskunst, der Medizin, der Jagd und der Musik. Eines Tages verkündete ihm der Seher Kalchas, dass Troja nur dank seiner Hilfe erobert werden könne. Achilles‘ Mutter versteckte ihren Sohn jedoch auf Skyros, da sie ihn nicht am Krieg teilnehmen lassen wollte. Unter den Töchtern des Königs Lykomedes sollte er als Mädchen versteckt leben. Während seines Aufenthalts auf Skyros verliebte sich Achilleus in die Königstochter Deidameia. Aus der Liebesbeziehung ging der Sohn Neoptolemus hervor.

Als Odysseus als Kaufmann verkleidet nach Skyros kam, bot er den Töchtern des Königs verschiedene Waren an. Achilles griff als einziger zu den Waffen, wodurch er sich als Mann zu erkennen gab. Odysseus und Diomedes identifizierten seine wahre Identität und brachten ihn und seinen besten Freund Patroklus zum griechischen Heer.

Achilles in literarischen Überlieferungen

Achilles nimmt in Homers Epos ‚Die Ilias‘ eine zentrale Position ein. Die Legende um den Kriegshelden unterscheidet sich jedoch von Überlieferung zu Überlieferung. Weitere Werke, in denen der Held erscheint, sind unter anderem:

  • ‚Posthomerica‘ des Quintus von Smyrna
  • ‚Achilleus‘ des Publius Papinius Statius
  • ‚Fabulae‘ des Hyginus
  • ‚Kyprien‘ des Stasinos

Achilles‘ Streit mit Agamemnon

Im Trojanischen Krieg hegte Achilles großen Zorn gegen seinen militärischen Oberbefehlshaber Agamemnon. Im zehnten Kriegsjahr eskalierte ein Streit zwischen den beiden. Auslöser des Konflikts war die Entführung der Chryseis. Ihr Vater, der Priester Chryses, kam ins Lager der Griechen, um die Rückgabe seiner Tochter gegen Lösegeld zu erbitten. Agamemnon wies ihn schroff ab und behielt Chryseis als seine Sklavin. Daraufhin wandte sich Chryses im Gebet an Apollon, um Hilfe zu erbitten. Der Gott des Lichts bestrafte die Griechen, indem er mit unsichtbaren Pfeilen schoss. Jeder, der von einem der Pfeile getroffen wurde, verstarb an der Pest.

Der Seher Kalchas verkündete, dass nur eine Freigabe der Chryseis und ein hundertfaches Tieropfer den Gotteszorn beenden könnten. Agamemnon willigte ein, seine Sklavin freizugeben, verlangte aber einen Ersatz für sie. Achilles wurde wütend und warf dem Oberbefehlshaber vor, maßlose Ansprüche zu haben. Als er ankündigte, nach Hause zu segeln, verlangte Agamemnon die Sklavin Briseis. Achilles hatte die Sklavin zuvor als Kriegspreis erhalten. Er gab das Mädchen zwar heraus, schwor aber, den Griechen im Krieg nicht mehr zur Seite zu stehen.

Achilles fühlte sich verletzt und hintergangen, weil Agamemnon die Regeln der Schlacht verletzt hatte. Hilfesuchend wandte er sich an seine Mutter Thetis, die ihm versprach, bei Zeus Hilfe zu erbitten. Sie betete zu den Göttern, um die Trojaner in der Schlacht zu stärken. Die Griechen erlitten daraufhin zunehmend große Verluste.

Der Tod des Patroklus und die Rache an Hektor

Als die Zeiten für die Griechen besonders schlimm wurden, führte Patroklus eine Anklage gegen die trojanische Truppen an. Da er dabei Achilles‘ Rüstung trug, hielt Hektor ihn für diesen und tötete ihn. Erst nach dem Tod des Patroklos griff Achilleus wieder zu den Waffen, um sich für den Tod seines besten Freundes zu rächen.

Hephaistos stellte für den Held eine neue, undurchdringliche Rüstung und den Schild des Achilles her. In seine neue Rüstung gekleidet zog Achilles erneut in die Schlacht und besiegte so viele Trojaner, dass sich das Wasser des Skamader blutrot färbte. Schließlich traf er auf seinen Feind Hektor, den er mit Athenes Hilfe tötete.

Achillles schleifte die Leiche Hektors mit seinem Streitwagen um die ganze Stadt und brachte sie schließlich ins Lager der Achäer. Einige Zeit später kam der König Priamos in sein Zelt und flehte um den Körper seines Sohnes. Zudem erschien Thetis, die von den Göttern geschickt wurde, um die Freigabe der Leiche zu erwirken. Achilleus zeigte Menschlichkeit und gab den Körper Hektors frei.

Der Tod des Achilles

Bereits vor seinem Tod wurde Achilles mehrmals gewarnt, dass er in jungem Alter sterben würde. Kurz vor dem Kampf mit Hektor warnte seine Mutter Thetis ihn, dass er in Kürze sterben würden, wenn er in den Kampf zöge.

Vermutlich verstarb Achilleus, als er die Trojaner bis in ihre eigenen Stadtmauern verfolgte. Er wurde von einem Pfeil des Paris an seiner verwundbaren Ferse getroffen. Da der Pfeil zuvor in Gift getränkt worden war, unterlag Achilleus der Verletzung. Nach seinem Tod stieg er in die Unterwelt ab, wo er als Held des Trojanischen Krieges als König über die Toten herrschte.

Die Asche des Achilleus wurde mit der Asche des Patrokles in einer goldenen Urne vermengt. Unter Klagen und Weinen wurde er unter den Fluten des Hellespont bestattet. Obwohl er die Griechen zum Sieg gegen die Trojaner geführt hatte, konnte er das Ende des Krieges nicht mehr miterleben.