Artemis, griechische Göttin der Jagd

Die Göttin Artemis wird oft mit Pfeil und Bogen abgebildet und ist die Göttin der Jagd. Sie hat Keuschheit geschworen und pflegt deshalb keine Partnerschaften mit Männern. Außerdem gehört sie du den zwölf großen olympischen Göttern.

Eine ihrer bekanntesten Taten bezieht sich auf ihre Rolle im trojanischen Krieg. Sie verhindert mit einer Flaute das Auslaufen der griechischen Flotte und verlangt ein Menschenopfer dafür, das sie aber im letzten Moment selbst verhindert. Der ihr geweihte Tempel in Ephesos war eines der sieben Weltwunder der Antike.

Gottder Jagd, dazu des Waldes, der Keuschheit und der Geburt. Die beiden letzteren mögen widersprüchlich scheinen, aber es gibt einen Grund für die Kombination.
Römischer NameDiana
GeschlechtWeiblich
Symboleein goldener oder silberner Bogen mit Pfeilen, die Lyra als Musikinstrument und als Tiere der Hirsch und der Stier
Erkennungsmerkmaleein kurzer Rock für die Jagd, der Mond und die Zypresse. Die Verbindung zu diesem Baum ergibt sich aus Artemis Geburtsort Cynthus auf der Insel Delos.
ElternZeus und Leto, Apollo ist der Zwillingsbruder der Göttin Artemis.
Kinderkeine, als jungfräuliche Jägerin verteidigt sie diesen Status energisch. Das bedeutet, dass Aphrodite als Göttin der Liebe keine Macht über Artemis hat.

Charakterzüge von Göttin Artemis

Artemis, Göttin der Jagd

Artemis ist energisch und kann zornig werden, wenn sie herausgefordert wird. In dieser Hinsicht spiegelt sich in diesen Charaktereigenschaften die harsche Natur.

Sie ist schön und begehrenswert, was ihr entsprechende Aufmerksamkeit von Freiern verschafft. Sie ist zur Verteidigung ihrer Jungfräulichkeit aber sogar bereit, Freier wie Orion zu töten. Ein weiteres Beispiel ist ihr Verhalten gegenüber dem Jäger Actaeon, der Artemis nackt baden sieht. Sie verwandelt ihn dafür in einen Hirsch, der in dieser Gestalt von seinen eigenen Jagdhunden nicht erkannt und deshalb getötet wird.

Sagen und Geschichten rund um Artemis

Artemis wurde auf der Insel Delos geboren, was einen besonderen Grund hat. Zeus ist ihr Vater und Leto ihre Mutter, was bei Zeus Gattin Hera Eifersucht auslöste. Hera verfluchte deshalb jedes Land, das Leto für die Geburt aufnehmen würde. Die Insel Delos galt als schwimmend und wurde deshalb nicht als Land angesehen. Da Apollo der Zweitgeborene war, half Artemis ihrer Mutter Leto bei dessen Geburt. Aus diesem Grund wird sie auch als Göttin der Geburt angesehen.

Am bekanntesten ist wohl Artemis Rolle im trojanischen Krieg. Weil der griechische Heerführer Agamemnon einen ihr geweihten Hirsch auf der Jagd erlegt hat, straft sie die griechische Flotte mit einer Flaute. Als Preis für Wind verlangt sie von Agamemnon das Opfer seiner Tochter Iphigenie, zu dem sich Agamemnon auch bereit erklärt. Im letzten Moment rettet Artemis das Mädchen und nimmt aus Mitleid im Iphigenie das Opfer nicht an.

Eine weitere Episode zeigt, dass Artemis auch auf die Einhaltung der ihr gegebenen Keuschheitsgelübde besteht. Ihr Vater Zeus begehrt die schöne Menschenfrau Kallisto, die diesen Schwur Artemis gegenüber geleistet hat. Zeus verführt Kallisto erfolgreich, was zu einer Verwandlung aus drei verschiedene Gründen führt. Um Kallisto vor der Eifersucht seiner Gattin Hera zu schützen, möchte Zeus sie in eine Bärin verwandeln. Hera strebt dieselbe Verwandlung an, um Kallisto zu bestrafen und Artemis ebenso aufgrund von Kallistos Bruch ihres Gelöbnisses.

Eine weitere Episode zeigt, dass Artemis zur Verteidigung der Ehre ihrer Mutter zu extremen Schritten bereit ist. Niobe beleidigt ihre Mutter Leto nämlich und hält ihr vor, statt ihren Zwillingen selbst sieben Töchter und sieben Söhne zu haben. Leto fühlt sich gekränkt und verlangt von ihren Kindern, Niobes vierzehn Kinder zu töten, was diese auch tun.

Liebesbeziehungen

Liebesbeziehungen von Artemis sind keine bekannt. Der Grund liegt nicht nur in einem entsprechenden Gelübde, sondern auch darin, dass eine Partnerschaft die Unabhängigkeit der Göttin Artemis beeinträchtigen würde.

Die Göttin Artemis als Namensgeber

Im Bereich der Astronomie ist ein Asteroid, ein Mondkrater und eine Spalte auf der Venus nach ihr benannt.
Ebenfalls den Weltraum betrifft das Artemis-Programm der amerikanischen Weltraumbehörde NASA. Es handelt sich dabei um ein Projekt der bemannten Raumfahrt, mit dem Mitte der zwanziger Jahre wieder eine Landung auf dem Mond durchgeführt werden soll. Die Benennung nach der Göttin Artemis mit dem Symbol des Mondes lag nahe.

Die deutsche Schriftstellerin Anna Seghers schrieb die Erzählung „Sagen von Artemis“, in der sie eine Begegnung von fünf Jägern mit der Göttin schildert. Die Allegorie stellt verschiedenes Verhalten dieser fünf dar.

Neben zwei bekannten Schiffen und einem Bergkamm in der Antarktis mit dem Namen der Göttin Artemis gibt es noch den zur Patmos-Gruppe gehörenden Verlag Artemis & Winkler.

Weitere Themen und Zusammenhänge

Die Verbindung zwischen dem Mond als Symbol und der Geburt lässt sich über den Menstruationszyklus deuten, dessen Länge weitgehend mit einem Mondzyklus übereinstimmt.

Der Artemistempel in Ephesos besitzt über die Art seiner Zerstörung eine weitergehende historische Bedeutung. Er wurde von einem Mann namens Herostratos angezündet, der diese Tat offen gestand und als Motiv angab, damit unsterblichen Ruhm erwerben zu wollen. Die Bürger der Stadt versuchten, ihm diesen Ruhm zu verwehren und verboten die öffentliche Erwähnung seines Namens. Trotzdem wurde der Name bis in die Neuzeit überliefert und steht mit der Bezeichnung des herostratischen Ruhms sogar allgemein für das Bedürfnis eines Menschen, mit einer destruktiven Tat berühmt werden zu wollen.