Dionysos, Gott des Weines

Dionysos ist der Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase. Er wird außerdem häufig mit Iakchos verglichen, dem jüngsten der großen griechischen Götter.

Gott Dionysos wird neben der griechischen Mythologie auch in der römischen Mythologie erwähnt. Hier hat er viele verschiedene Namen, der bekannteste jedoch ist Bacchus (Rufer). Das lag daran, dass sein Gefolge sehr laut war.

Die Poesie und Literatur erwähnt ihn oft auch als Lysios, womit Sorgenbrecher gemeint ist. Eine weitere Bezeichnung für den Gott des Weines ist Anthroporrhaistes, was so viel wie Menschenzerschmetterer heißt. Er ist der Gott mit den meisten Beinamen und wurde daher auch Polyonomos, der Vielnamige genannt.

Fakten über den Gott des Weines

Gottdes Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase
Römischer NameBacchus
GeschlechtMännlich
SymboleStier
ErkennungsmerkmaleEfeu und Reben umkränzten Thyrsos(-stab) sowie ein Kantharos, einem Trinkgefäß für Wein, Weintrauben, Efeu- oder Weinranken
ElternZeus & Semele
Kindermit Aphrodite:
– Aglaia
– Euphrosyne
– Thalia
– Hymenaios
– Priapos

mit Ariadne:
– Oenopion

mit Nyx:
– Sohn Phthonos

Gott Dionysos ist ein direkter Abkömmling des Göttervaters Zeus, was auch durch den Stier symbolisiert wird. Als Mutter werden mehrere Göttinnen genannt, allerdings thematisiert die bekannteste Darstellung des Dionysos die menschliche Semele als seine Mutter. Mit dieser hatte Zeus eine Affäre. Semele war die Tochter von Kadmos, dem König von Theben. Dionysos ist männlich, allerdings verkleidete seine erste Amme Ino, die Schwester von Semele, ihn als Mädchen.

Als mögliche Mütter werden außerdem Demeter und Io genannt, bei denen es sich um Korngöttinnen handelte. Zudem Persephone, die Göttin der Unterwelt, oder Lethe, die Göttin des Vergessens.

Der Gott des Weines bekam selbst auch einige Kinder. Insgesamt zeugte Gott Dionysos sieben Kinder von drei Frauen. Zu diesen gehören Aglaia, Euphrosyne, Thalia, Hymenaios und Priapos. Diese fünf stammen aus der Beziehung mit Aphrodite, der Göttin der Liebe. Mit Ariadne hat er den Sohn Oenopion und mit der Nachtgöttin Nyx den Sohn Phthonos.

Sagen über Dionysos

Dionysos, Gott des Weines

Dionysos, der zweimal Geborene

Zeus soll Dionysos Embryo seiner Mutter entnommen haben, sich danach tief verwundet und den Fötus in seinen Oberschenkel eingenäht haben. Als drei Monate vergangen waren, öffnete er den Schenkel und zog Dionysos heraus. Aufgrund dessen wird der Gott des Weines auch als der zweimal Geborene bezeichnet.

Da Zeus ihn zum zweiten Mal geboren hatte, wurde er zum unsterblichen Gott. Der griechischen Sage nach zählt Dionysos zu einer Handvoll Göttern oder Halbgöttern, die unsterblich waren und eine sterbliche Mutter hatten. Gleiches gilt für Asklepios.

Dionysos und Thetis

Zeus vertraute Dionysos den Nymphen in dem waldreichen Nysa an. Diese hegten und pflegten ihn in ihrer Höhle, wo er mit Milch und Honig und gut behütet aufgezogen wurde. Allerdings hatten die Nymphen den Thrakerkönig Lykurgos zum Feind, der sie jagte, sodass Dionysos Gott ins Meer springen musste.

Thetis half dem Gott des Weines hier und bot ihm Schutz an bis Dionysos Gott alt genug war. Der Gott des Weines hat die taten des Lykurgos nicht vergessen. Er rächte sich an Lykurgos, indem er ihn mit Wahnsinn bestrafte. Von diesem besessen ermordete Lykurgos alle Verwandten und Freunde bevor er selbst elendig starb.

Hera besiegt Dionysos Gott mit Wahnsinn

Hera, die Gattin des Zeus, rächte sich für den Seitensprung ihres Mannes an dessen unehelichen Sohn, indem sie diesen mit Wahnsinn belegte. Der junge Gott des Weines zog daraufhin irrend durch viele afrikanische und asiatische Staaten. Nach seiner langen Reise erreichte er die Stadt Kybela. Hier wurde er von Kybele bzw. Rhea aufgenommen und gereinigt. Durch diese Reinigung wurde er schließlich vom Wahnsinn geheilt.

Dionysos und Ariadne

Ariadne ist als die Gattin und Helferin des Dionysos bekannt. Durch den Gott des Weines wurde die ursprünglich menschliche Ariadne zur Göttin erhoben, genauso wie Dionysos es mit seiner Mutter Semele machte. Allerdings ging der Ehe etwas voraus. Auf Kreta lebte ein Minotaurus in einer Höhle. Theseus wollte diesen Minotaurus besiegen und erhielt von Ariadne ein Schwert und ein Garnknäuel. Als Gegenleistung sollte Theseus Ariadne zur Frau nehmen.

Theseus erlegte mit dem von Ariadne überlassenen Schwert den Minotaurus und fand mithilfe des Garnknäuels auch den Weg aus dem Labyrinth. Theseus hielt sein Versprechen und nahm Ariadne als seine Braut mit zurück in seine Heimat Athen. Auf der Insel Naxos legen sie eine Rast ein. Hier lies Theseus seine Braut im Schlaf allein zurück. Dies soll der Überlieferung nach durch die Göttin Pallas Athene veranlasst worden sein. Ältere Überlieferungen sagen, dass Ariadne sogar gestorben sein soll. Dies soll durch Artemis erfolgt sein, der von Dionysos beauftragt worden ist. 

Dionysos tritt nun als Lebensretter in Erscheinung und nimmt Ariadne zur Frau. Allerdings gibt es von dieser Erzählung verschiedene Varianten. So soll Gott Dionysos dem Theseus im Traum erschienen sein und ihm gesagt haben, dass Ariadne ihm gehöre. Eine andere Variante greift die These des Lebensretters der Ariadne auf.

Aber es gibt auch Erzählungen, in denen Dionysos Ariadne bereits auf Kreta zur Frau nimmt. Hier hat er ihr einen mit Edelsteinen besetzten Kranz geschenkt, den er selbst als Geschenk von Aphrodite erhalten hat. Und auch heißt es, dass dieser Kranz dem Theseus in der Höhle geleuchtet und den Weg aus dem Labyrinth heraus gezeigt hat und nicht eben jenes Garnknäuel, welches Ariadne ihm zusammen mit dem Schwert übergeben hat.

Das Ende ist jedoch bei allen Varianten gleich. Ariadne und Dionysos fahren gemeinsam in den Himmel auf den Olymp und Ariadne wird durch Dionysos zur Göttin.

Fakten über den Gott des Weines im Video

Dionysos als Namengeber in der heutigen Zeit: Sein Name wurde für einen Asteroid vergeben. Der sogenannte Amor-Typ wurde Ende Mai 1984 entdeckt. Zudem sind viele Restaurants nach ihm benannt.