Hebe, griechische Göttin der Jugend

Hebe (auch Ganymeda) ist die griechische Göttin der Jugend. In der römischen Mythologie wird sie Iuventas genannt. Ihr Name steht für den Anmut und die Schönheit, wie sie besonders in jungen Jahren vorkommt. Sie ist allerdings nicht nur der Inbegriff der Jugend, sondern sie kann angeblich sogar Unsterblichkeit verleihen.

Aufgrund ihrer Schönheit ist ein weiterer ihrer Namen „die Göttin mit den Rosenwangen“. Als jungfräuliche Erscheinungsform der Göttin soll Hebe der hurritischen Hebat, der mesopotamischen Heveh oder Hawwa oder der persischen Hvov gleichen. Zudem sei sie eine Variante der biblischen Eva.

Fakten über die Göttin der Jugend

Göttinder Jugend
Römischer NameIuventas
GeschlechtWeiblich
SymboleKrug, Pfau
Erkennungsmerkmalerosige Wangen
ElternZeus & Hera (ihre Geschwister sind Ares, Hephaistos und Eileithyia)
KinderAlexiares und Anicetus

Hebes Kräfte & Aufgaben

Hebe, griechische Göttin der Jugend

Als Tochter von Zeus und Hera hatte Hebe besondere Kräfte und konnte anderen zu neuer Jugend verhelfen. So musste sie auf Anweisung ihres Vaters zum Beispiel die Jugend von Iolaos, einem Neffen von Herakles, der dessen Wagen lenkte, erneuern.

Nach ihrer Geburt lebte Hebe auf dem Olymp, dem Berg der Götter. Dort diente sie als Mundschenk. Dabei erfüllte sie die Aufgabe, den Göttern Ambrosia und Nektar zu reichen.

Die meisten ihrer Aufgaben waren allerdings eher wenig „göttlicher“ Natur. Hebe lebte auf dem Olymp, dem Berg der Götter und musste dort unter ihrem ursprünglichen Namen „Ganymeda“ als Mundschenk dienen. Ihre Aufgabe war es also, den Göttern Nektar und Ambrosia zu reichen. Ohne sie und ihre Gaben wären die anderen Götter gealtert. Zudem musste sie für ihren Bruder Ares das Badewasser herrichten oder auch den Pferden von Heras Wagen das Geschirr anlegen.

Der „Sturz“ von Göttin Hebe

Göttervater Zeus lernte den trojanischen Prinzen Ganymed kennen, der als der schönste aller Jünglinge auf Erden galt und verliebte sich in ihn. Ihn wollte Zeus von nun an als Mundschenk an der Göttertafel und entführte ihn in Gestalt eines Adlers. Von nun an war er im Olymp tätig. Zeus soll für Ganymed sogar seine Frau Hera verlassen haben.

Es gab jedoch ein Problem. Und zwar war Hebe auch noch als Mundschenkin auf dem Olymp tätig und zwei brauchte man nunmal nicht. Auch wenn sie jahrhundertelang treu gedient hatte, musste Zeus sie nun loswerden. Ein Sturz wurde also zum Kündigungsgrund gemacht. Hebe soll beim Servieren hingefallen sein und dabei den Göttinnen und Göttern ihr „Geschlecht“ entblößt haben. Das war zu viel der Weiblichkeit und sie musste laut Zeus durch einen Mann ersetzt werden. Hera war zwar dagegen, konnte die Entlassung allerdings nicht verhindern.

Was Hebe nach ihrer Kündigung getan hat, ist weitgehend unbekannt. Ganymed, der von nun an im Olymp diente, soll später in den Himmel aufgestiegen sein und man sieht ihn dort immer noch als Sternbild des Wassermanns.

Gemahl von Hebe

Nach dem irdischen Tod des Helden Herakles wurde dieser aus dem Feuer auf den Olymp gehoben und es wurde ihm Unsterblichkeit verliehen. Dort erhielt er die Jugendgöttin Hebe zur Gemahlin. Nach anderen Überlieferungen ist das der Grund, warum sie ihr Amt als Mundschenk der Götter aufgab und der Knabe Ganymed diese Aufgabe übernahm. Mit Herakles hatte Hebe die beiden Kinder Alexiares und Anicetus.

Verehrung von Göttin Hebe

Zur Verehrung der Göttin der Jugend gab es verschiedene Orte. So wurde sie zum Beispiel, gemeinsam mit ihrer Mutter Hera, im Heraion von Argos verehrt. Dort befand sich ein Kultbild aus Gold und Elfenbein. Auch in der Stadt Mantineia verehrte man sie mit Kultbildern und in Kos und Athen wurde sie zusammen mit ihrem Gemahl Herakles abgebildet. Heute ist allerdings keines der Kultbilder mehr erhalten.

Der Schriftsteller Pausanias (um 115 bis um 180 n. Chr.) berichtet über einen Hebe-Kult in Phleius. Dort soll sie den Namen Ganymeda getragen haben. Ihr Heiligtum galt als Asylstätte und hatte Anteil an dem Fest „Efeuschnitt“ (Kissotomoi).

Man findet ein Abbild von Hebe auch auf verschiedenen Vasen. Oft trägt sie dabei Flügel, sodass man sich nicht sicher ist, ob sie oder doch die Götterbotin Iris dargestellt wird.

Später wurden von verschiedenen Künstlern wie Antonio Canova (1757-1822), Bertel Thorvaldsen (1770-1844) sowie Joseph Wackerle (1880-1959) neue Skulpturen der Hebe erstellt.