Gott Ares

Griechischer Gott des Krieges

Ares (altgriechisch:  Ἄρης) ist in der griechischen Mythologie einer der zwölf olympischen Götter. Er ist der Gott des Krieges, der Schlachten und der Gewalt. Seine Eltern sind die Götter Zeus und Hera, somit hat er viele Geschwister. Darunter HephaistosHebe, Eileithyia und viele Halbgeschwister mütter- und väterlicherseits. Als seine Heimat gilt Thrakien.

Wo Ares auftaucht, herrscht Furcht und Grauen und durch seine streitsüchtige Art machte er sich unter Menschen und Göttern unbeliebt. Dennoch gilt er auch als Sinnbild männlicher Kraft und Schönheit.

Er hatte mehrere Liebesbeziehungen. Besonders zugetan fühlte er sich allerdings der schönen Göttin Aphrodite. Mit ihr zeugte er mehrere Kinder.

Ares wurde nicht direkt verehrt, allerdings galt jeder Krieg, der geführt wurde, als Verehrung für ihn. Kulturelle Verehrung gab es kaum. Eine Ausnahme ist der Areopag, der oberste Rat Athens, dessen Namenspate er ist. Auch die Spartaner verehrten ihn, für die er der perfekte Krieger verkörperte.

Fakten über den Kriegsgott

Gottdes Krieges, der Gewalt, der Schlachten
Römischer NameMars
GeschlechtMännlich
SymboleWolf, Eber, Hahn, Geier, Hund
ErkennungsmerkmaleFackel, Helm, Schild, Schwert, Speer, fährt 4-spännigen Streitwagen
ElternZeus & Hera
Kinder– Eros (Gott der Liebe)
– Phobos („Furcht“)
– Deimos („Schrecken“)
– Anteros („Gegenliebe“)
– Harmonia („Harmonie“)
– Enyalios (Gott des Kampfes)

Charakterzüge von Kriegsgott Ares

Asklepios, Gott der Heilkunst

Durch seine Art war Ares ein sehr unwillkommener, unbeliebter Gott. Streit, Blutbäder und Mord sind das, was ihm gefällt und wenn er einmal am Schlachten und Morden ist, findet er kein Ende. Anders als seine Schwester, die strategische Kriegsgöttin Athene, ist Ares ein „Raufbold“. Einmal in Mordlust versetzt, ist er nur schwer zu bändigen. Mit seinen brennenden Fackeln, wilden Hunden und Geiern, zieht er an der Seite seiner Söhne Phobos (Furcht) und Deimos (Grauen) in die Schlacht.

Durch seine ungehobelte, wilde und grausame Art war Ares auch bei seinem Vater alles andere als beliebt:

Nicht du, Bald-so-und-bald-anders, sitze bei mir hier und wimmre. Du bist mir sehr verhaßt von den Göttern hier im Olympos; Immer ist der Streit dir lieb und die Kriege und Schlachten. … Wärst du von einem anderen Gotte gezeugt, so abscheulich, längst schon säßest du tiefer als die Uranoskinder.

Ein paar Verbündete hatte er dennoch. Dazu gehört der Gott der Unterwelt, Hades, die Göttin der Verblendung, Ate, sowie die Göttin Ker, die den gewaltsamen Tod verkörpert.

Liebesbeziehungen von Kriegsgott Ares

Man sagt, dass nichts ihm so viel Vergnügen bereite wie Streit und Massaker und ihn alles andere furchtbar langweile. Jedoch gibt es eine Ausnahme: die schöne Göttin Aphrodite. Ares war der Liebling unter ihren vielen Geliebten. Obwohl sie eigentlich mit seinem Bruder Hephaistos verheiratet und außerdem seine Halbschwester ist, vergnügte sie sich gerne mit ihm im eigenen Ehebett.

Mit ihr hatte Ares einige Kinder: Harmonia (Göttin der Eintracht), Phobos (Gott der Furcht) und Deimos (Gott des Grauens) sowie der Liebesgott Eros, Anteros (Gott der Gegenliebe) und Enyalios (Gott des Kampfes). Mit ihrem eigentlichen Ehemann hatte Aphrodite keine Kinder.

Die Liebschaft der beiden blieb nicht unbemerkt. Helios, der Sonnengott ertappte sie bei seiner täglichen Fahrt mit dem Sonnenwagen und verriet Aphrodite an ihren Gemahl, der daraufhin einen Plan schmiedete. Er fing die beiden während einem weiteren Schäferstündchen in einem extra angefertigten, magischen, unsichtbaren und unzerreißbaren Netz und führte sie so den anderen Göttern vor. Diese brachen in schallendes Gelächter aus. Eine Bestrafung der beiden blieb allerdings aus, im Gegenteil, Hephaistos schien sich mit seinem kreativen Plan auch ein wenig selbst bloßgestellt zu haben:

vachen, es war nicht zu löschen, entstand bei den seligen Göttern, jetzt, wo die Künste sie sahn des auf vieles bedachten Hephaistos.

Poseidon schritt ein und die beiden Gefangenen wurden freigelassen. Dennoch war Ares verärgert, schließlich hatte er den Jüngling Alektryon beauftragt, vor seine Tür Wache zu halten. Alektryon schlief an diesem Tag jedoch ein und warnte die beiden deshalb nicht rechtzeitig. Zur Strafe verwandelte Ares ihn in einen Hahn, damit er niemals mehr vergisst, den Sonnenaufgang anzukündigen. Diese Geschichte stammt von Homer und fand in der berühmten Odyssee Verwendung.

Neben Aphrodite hatte Ares viele weitere Liebschaften. Darunter waren sowohl andere Götter als auch Menschen. So gilt er als Stammvater der Amazonen, die nahe Thrakien angesiedelt waren, der Heimat von Ares. Mit der Königin der Amazonen, Otrere, soll er beispielsweise Hippolyte und Penthesilea (sie wird von Achilles getötet) gezeugt haben. Mit der Tochter des Kekrops, Aglauros, hatte er angeblich eine Tochter mit Namen Alkippe.

Der Gott des Krieges im Video

Anders als seine Schwester Athene verkörperte Ares nur die zerstörerische Kraft des Krieges und der Gewalt. Aus diesem Grund war er sowohl bei den Menschen, als auch bei den anderen Göttern unbeliebt. Eine Ausnahme war Aphrodite, mit der er viele Kinder hatte. Auch die Spartaner verehrten Ares und errichteten viele Tempel für ihn. Für sie war er ein Beispiel für einen perfekten Krieger: stark, erfahren im Kampf und für jede Schlacht gewappnet.

Dennoch erlitt Ares einige Niederlagen gegen Sterbliche, zum Beispiel im Trojanischen Krieg, bei dem Athene Diomedes half, ihn zu verwunden. Auch Herakles besiegte Ares zweimal: Das erste Mal in der Schlacht von Pylos und das zweite Mal, nachdem Herakles Ares‘ gewalttätigen Sohn Kyknos tötete. Außerdem wurde er 13 Monate von zwei Sterblichen in einem bronzenen Gefäß gefangen gehalten.

Ares Niederlage gegen Herakles

Anders als andere Götter, sorgte Ares sich auch um seine sterblichen Kinder. So zum Beispiel um Kyknos, seinen Sohn. Dieser wollte zu Ehren seines Vaters einen Tempel aus Knochen erschlagener Reisender errichten. Als dieser fast fertig gebaut war, forderte er Herakles zum Zweikampf heraus, mit dessen Knochen er ihn vollenden wollte. Ares erfuhr davon, wurde wütend und wollte seinem Sohn zu Hilfe eilen, wurde aber von Athene aufgehalten. Er sollte sich erst von den Moiren anhören, welches Schicksal sie für Kyknos vorhersahen.

Die Moiren sagten, dass Kyknos von Herakles erschlagen werde, wenn Herakles nicht vorher erschlagen werden würde. Ares geriet noch mehr in Rage, begab sich zum Schauplatz des Kampfes und wollte einen Schlag gegen Herakles ausführen, den Athene allerdings verhinderte. Herakles nutzte die Chance und verwundete Ares am Schenkel, woraufhin er auf den Olymp zurückkehrte und Kyknos seinem Schicksal überließ. Dieser wurde von Herakles getötet und der Tempel blieb unvollendet.

Ares im Trojanischen Krieg

Im Trojanischen Krieg kämpfte Ares auf der Seite der Trojaner, wobei ihm die Göttinnen Eris (Zwietracht) und Enyo (die Mordende) zur Seite standen. Auf der Gegenseite, bei den Griechen, kämpfte Athene. Auch sie ist eine Kriegsgöttin. Anders als der wilde, rohe Ares ist sie allerdings für ihre Weisheit und Kriegslist bekannt. Die beiden standen einander immer wieder in Kriegen gegenüber.

Auch im Trojanischen Krieg kommt es zum direkten Kampf zwischen den beiden. Ares wurde dabei durch einen Speer verletzt, weshalb er das Schlachtfeld vorzeitig verlassen und sich auf dem Olymp von Asklepios (dem Gott der Heilkunst) behandeln lassen musste.

Namensgebung des „Areshügel“

Als Ares Tochter Alkippe von Halirrhothios, einem Sohn des Poseidon, vergewaltigt wurde, rächte sich Ares und erschlug Halirrhothios. Poseidon klagte Ares dafür an und der Fall wurde direkt am Tatort, einem Hügel nahe der Akropolis von Athen, verhandelt. Die zwölf Götter, die die Verhandlung führten, sprachen ihn aber frei. Der Hügel wurde „Areshügel“ oder auch „Areopag“ genannt. Auf diese Weise erhielt der Hügel nicht nur seinen Namen, sondern auch seine Funktion als Sitz des obersten Strafgerichts, die er bis in die Spätantike hinein behielt.