Eros, griechischer Gott der Liebe

Eros ist der Gott der Liebe und des Begehrens. Für seine Herkunft gibt es zwei Versionen, in denen er entweder zu den überhaupt ersten Göttern gehört oder Sohn zweier olympischer Gottheiten ist.

Mit dem Namen des Gottes Eros wird aber auch eine Idee der griechischen Philosophie bezeichnet unzd zwar die der sinnlichen und leidenschaftlichen Liebe. In dieser Bedeutung ist Eros auch heute noch geläufig.

Fakten über den Gott Eros

Gottder Liebe und des Begehrens
Römischer NameAmor oder Cupid
GeschlechtMännlich
SymbolePfeil und Bogen, der Delphin und der Hahn
Erkennungsmerkmaleneben dem sehr oft zu sehenden Pfeil und Bogen das Saiteninstrument Lyra
ElternIn einer frühen Darstellung ist der Liebesgott eine der ersten Gottheiten, die keine identifizierbaren Eltern haben. Er hält Himmel und Erde zusammen und aus dieser Verbindung entstehen die ersten Wesen. Zu diesen gehören die Titanen und diese wiederum sind die Eltern der olympischen Götter wie Zeus. Eine spätere Darstellung sieht Eros hingegen als Sohn des Kriegsgottes Ares und der Göttin Aphrodite, die ihrerseits Tochter des Zeus ist.
KinderMit Psyche hat der Liebesgott die Tochter Hedone, von deren Namen sich der Begriff des Hedonismus herleitet.

Charakterzüge von Gott Eros

Eros wird entweder als junger Mann oder als Kleinkind dargestellt. Als solches ist Eros in Bildern aus der Renaissance bekannt und wird kunstgeschichtlich als Putto bezeichnet, der auch Flügel und Pfeil und Bogen besitzt. Trifft der Liebesgott jemanden mit einem goldenen Pfeil, entfacht er damit Liebe, ein bleierner Pfeil löst hingegen Abscheu aus.

Der Liebesgott tritt als Person hauptsächlich in der Geschichte seines Verhältnisses mit Psyche hervor. Sonst geht es eher um die Idee der begehrenden Liebe, die er verkörpert. Nachdem diese aber auch von vielen anderen Gottheiten empfunden und gelebt wird, hat der Gott als Person in einer Handlung wenige Auftritte.

Sagen und Geschichten von Eros

Eros, Gott der Liebe

Interessant ist das Verhältnis der Spartaner zum Liebesgott. Sie opferten ihm vor einem Gefecht, denn sie sahen eine Freundschaft oder eben sogar Liebe unter den Kriegern als Voraussetzung für den Sieg und für eine sichere Rückkehr aus der Schlacht.

In der bekanntesten Geschichte tritt er als erwachsener Mann auf. Die Episode beginnt mit der sterblichen Königstochter Psyche. Sie verkörpert menschliche Schönheit in solcher Perfektion, dass sie eher Verehrung als Begierde auf sich zieht. Damit weckt sie die Eifersucht der Göttin Aphrodite. Diese gibt ihrem Sohn Eros den Auftrag, Psyche mit seinem goldenen Pfeil zu treffen und in ihr damit Liebe zu einem hässlichen Wesen zu entfachen. Stattdessen verliebt sich der Liebesgott selbst in Psyche und bittet Apollon um seine Hilfe, Psyche zu gewinnen.

Mit Apollon hatte Eros schon eine Begegnung, in der er sich als besserer Schütze bezeichnet hatte. Als Apollon sich der Nymphe Daphne näherte, schießt Eros einen goldenen Pfeil auf Apollon und einen bleiernen auf Daphne. Daphne flieht also in Abscheu vor Apollon und wird schließlich von einem Fluss in einen Lorbeerbaum verwandelt. Deshalb trägt Apollon seither einen Lorbeerkranz, möchte aber eine weitere solche Niederlage vermeiden.

Apollon hilft dem Liebesgott also dabei, Psyche zu gewinnen. Sie darf ihn jedoch nie bei Licht erblicken. Psyches eifersüchtige Schwestern bringen sie dazu, diesen Schwur zu brechen und deshalb verlässt Eros sie.
Psyche wandert über die Erde und bittet Aphrodite um ihre Hilfe. Diese stellt ihr schwierige Aufgaben, die Psyche jedoch mit der Hilfe anderer Götter löst. Der Göttervater Zeus macht Psyche daraufhin unsterblich und sie kann mit dem Liebesgott zusammen sein.

Die Geschichte folgt also der Abfolge einer gefährlichen Neugierde, Strafe durch Prüfungen und einer Erlösung.

Liebesbeziehungen von Eros

Die wesentliche Beziehung des Liebesgottes ist diejenige mit der zuerst sterblichen Psyche. Sie ist auch die Personifizierung der Seele. In diesem Sinn wird ihr Name bis heute verwendet.

Eros – ein Gott als Namensgeber

In der Antarktis gibt es einen Erosgletscher.

Der Earth Resources Observation Satellite trägt mit seinem aus den Anfangsbuchstaben gebildeten Akronym zwar seinen Namen, besitzt aber keine nachvollziehbare Verbindung mit dem griechischen Gott.

Sonstige Themen zum Liebesgott

Der Name des Liebesgottes ist bis heute identifiziert mit sexuellem Begehren und begehrender Liebe, auch im Gegensatz zur platonischen Liebe. Im Begriff Erotik lebt der Name des Gottes in der Alltagssprache fort. Es ist anzunehmen, dass gerade das der Grund dafür ist, dass der Liebesgott sonst kaum als Namensgeber verwendet wurde. Das würde sofort eine entsprechende Assoziation auslösen, die nur in einer bestimmten Bedeutung gewünscht sein dürfte.

Eros ist auch ein Begriff aus der Psychoanalyse. In der Freud’schen Schule bezeichnet dieser Begriff den Geschlechtstrieb, aber auch den Willen eines Organismus zum Leben. Carl Gustav Jung sieht Eros als das weibliche Prinzip, das dem männlichen Logos gegenübergestellt wird.