Typhon, griechische Kreatur mit 100 Köpfen

Typhon ist ein Wesen in der griechischen Mythologie. Er ist der Sohn der Göttin Gaia und des Tartaros. Gaia hat ihn in Kilikien (im südöstlichen Kleinasien) geboren, wo er ungestört aufwachsen sollte.

Der Sage nach soll er als Kopf 100 Drachen- oder Schlangenköpfe haben, die alle in unterschiedlichen Sprachen sprechen. Die Köpfe können aber nicht nur in den Sprachen der Götter und vieler Tiere reden, sondern auch Feuer und Rauch ausstoßen. Typhon hat außerdem keine normalen Beine, sondern viele Schlangenschwänze und ein paar Flügel.

TyphonMonster aus der griechischen Mythologie mit Schlangen- und Drachenköpfen
Römischer NameSeth
ElternGaia und Tartaros
GattinRiesenschlange Echidna
Kinder– lernäische Hydra
– Kerberus (Höllenhund)
– Chimäre
und andere Ungeheuer, mit deren Hilfe er die Götter bekämpfen wollte

Typhon im Kampf gegen die Götter

Einer der beiden großen Kriege in der Geschichte der griechischen Götter ist die Gigantomachie. Diese geschah nach dem ersten Krieg, der sogenannten Titanomachie. Zeus, der damals die Herrschaft hatte, sperrte die Söhne von Gaia, die Titanen, in die Unterwelt. Aus diesem Grund spornte Gaia die Giganten, weitere ihrer Söhne, die riesig waren, zum Aufstand an, bei dem die Götter allerdings die Oberhand erlangten. Viele Giganten starben und so war Gaia traurig und brachte Typhon, den „Albtraum der Götter“ zur Welt.

Dieses Ungeheuer, Typhon, sollte die Götter in ihre Schranken weisen. Zunächst gelang das und die Götter flohen nach Ägypten und versteckten sich dort als Tiere. Zeus verwandelte sich zum Beispiel in einen Widder. Athene war die einzige, die sich nicht verwandelte und über die anderen spottete. Schließlich nahm Zeus wieder seine ursprüngliche Gestalt an und stellte sich Typhon zum Kampf.

Zeus schleuderte einen Blitz auf das Ungeheuer, sodass dieser Zum Berg Kasios floh. Auch dort kam es zum Kampf. Typhon umschlang Zeus mit seinen vielen Armen und entwendete ihm die Sichel, mit dem sich Uranos einst entmannt hatte.

Mit dieser trennte er dem Gott die Sehnen aus dem Leib und gab sie dem Ungeheuer Delphyne, die mit ihm gemeinsam in der Höhle in Kilikien aufgewachsen war. Auch Zeus wurde dort versteckt. Schließlich wurde er von Hermes und Aigipan entdeckt, die Delphyne ablenkten, ihr die Sehnen stahlen und sie Zeus zurückgaben.

Nachdem er sich im Olymp einen Vorrat an Donnerkeilen holte, kämpfte er erneut gegen Typhon. Typhon musste sich zum Berg Nysa zurückziehen und bat dort die Schicksalsgöttinnen, die Moiren, um Rat. Diese sagten ihm, er solle Nahrung essen, wie sie auch die Menschen essen, da er mit diesen Eintagsfrüchten gestärkt werden würde.

Er befolgte ihren Rat und trat Zeus auf dem thrakischen Berg Haimons erneut entgegen. Doch die Steine, die er gegen Zeus warf, waren nicht genug um ihn zu bezwingen. Zeus schleuderte Blitz und Donner auf ihn und Typhon vergoss viel Blut. Dieses ist Namensgeber für den Berg Haimon. Auf griechisch bedeutet „haima“ oder „häm“ soviel wie „Blut“.

Schließlich floh Typhon nach Sizilien, wo er endgültig besiegt wurde. Zeus schleuderte ihm den Berg Ätna entgegen. Seitdem liegt Typhon darunter begraben und macht laut dem Dichter Ovid gelegentlich durch einen Vulkanausbruch auf sich aufmerksam. Von da an war die Vormachtstellung von Zeus unangefochten und er thront als höchster Gott auf dem Olymp.

Dieser Kampf zwischen Typhon und Zeus wird zum Beispiel auch von Homer geschildert. Laut einer anderen Überlieferung ist Typhon der Beschützer des Orakels von Delphi. Er wurde von Apollon getötet, der danach die Kontrolle über das Orakel übernahm. Um Typhon zu ehren wurden daraufhin die Pythischen Spiele veranstaltet.

Erfahre in diesen beiden Videos die ganze Geschichte rund um die Macht des Ungeheuers Typhon und seinen Kampf gegen Zeus und die anderen Götter: