Gott Uranos

Die Verkörperung des Himmels

Der Gott Uranos personifiziert in der griechischen Mythologie den Himmel. Er ist gleichzeitig Sohn als auch Gemahl von Gaia, der Urmutter, die aus dem ursprünglichen Chaos entstanden ist.

Gottdes Himmels
Römischer NameUranus
GeschlechtMännlich
ElternGaia
KinderTitanen, Zyklopen, Hekatoncheiren und mehr

Mythen rund um den Gott des Himmels

Nachdem Gaia, wenn man der „Theogonie“ von Hesiod Glauben schenkt, aus sich selbst heraus den Himmel (Uranos), das Gebirge und das Meer (Pontos) geboren hatte, zeugte sie gemeinsam mit Uranos zahlreiche Nachkommen: Zunächst die zwölf Titanen, dann die drei Zyklopen, einäugige Riesen, und die drei Hekatoncheiren, hundertarmige Riesen.

Da Uranos die hässlichen Hekatoncheiren fürchtete, sperrte er sie in den Tartaros, den tiefsten Ort der Unterwelt. Er hatte Angst davor, von seinen mächtigen Söhnen enthront zu werden. Das machte deren Mutter und Uranos Ehefrau Gaia so wütend, dass sie ihren Sohn Kronos, den jüngsten der Titanen, dazu anstachelte, mit einer Sichel das Geschlechtsteil seines Vaters Uranos abzutrennen, als sich dieser voller Verlangen seiner Gemahlin näherte.

Nach Hesiod entstand aus dem Schaum, der sich rings um die ins Meer geworfenen Genitalien des Uranos
bildete, Aphrodite, die „Schaumgeborene“. Aus den Blutstropfen, die auf die Erde fielen, erschuf Gaia die Giganten, die Erinyen (Rachegöttinnen) und die Meliaden (Baumnymphen). Kronos übernahm nach dem Sturz seines Vaters die Weltherrschaft, bis auch er wiederum von seinem Sohn Zeus gestürzt wurde.

Uranos, Gott des Himmels

Da von den Titanen die späteren olympischen Götter abstammen, kann man Uranos als Ahnherr aller Götter ansehen. Trotzdem wurde er nicht als Gottheit, sondern als schöpferische Naturkraft verehrt.

Die Erzählung von der Kastration des Uranos symbolisiert die Spaltung von Himmel und Erde, ein fast auf der ganzen Welt verbreitetes Motiv. Nach dieser Vorstellung waren Himmel und Erde am Anfang vereint und konnten nur durch das gewaltsame Eingreifen eines Gottes getrennt werden.