Oneiroi

Verkörperung & Götter der Träume

Die Oneiroi sind in der griechischen Mythologie die Kinder von Hypnos oder Nyx. Sie sind die Verkörperung der Träume oder des Träumens selbst. Es gibt drei Oneiroi, die sich in verschiedene Gestalten verwandeln können.

Fakten über die Oneiroi

Götter der Träume, bzw. Verkörperungen der Träume
Römischer Name Somnia
Geschlecht Unbestimmt
Eltern Hypnos (laut Ovid); Nyx (laut Hesiod); Nyx & Erebos (laut Hyginus und Cicero)
Kinder nicht bekannt

Die Macht der Oneiroi

Die Oneiroi leben in der Nähe eines der Eingänge zur Unterwelt. Sie sind Mittler zwischen Göttern und Menschen und überbringen diesen Botschaften, die allerdings auch trügerisch sein können. In seinen Metamorphosen nennt Ovid drei Oneiroi: nämlich Phobetor, Phantasos sowie deren Bruder Morpheus, der der Anführer dieser Traumgötter ist.

Morpheus: Morpheus ist der oberste der Oneiroi, seine beiden Geschwister sind ihm unterstellt. Er kann jede beliebige Gestalt annehmen, auch die von Menschen.

Phobetor: Phobetor kann, wie auch Phantasos, keine menschliche Gestalt annehmen. Er ist für die Albträume zuständig. Er nimmt die Gestalt der furchterregenden Gestalten an, die die Menschen in ihren Träumen terrorisieren.

Phantasos: Dieser verwandelt sich in die im Traum sichtbaren Objekte bzw. alles Unbeseelte.

Die Art der Träume

Es gibt laut Homer trügerische Träume und Wahrträume. Die trügerischen Träume müssen nicht unbedingt Wahngebilde sein, sondern können ebenso von den Göttern gesendet und bewusst trügerisch sein. So sendete Zeus zum Beispiel einen trügerischen Traum an Agamemnon, um ihn zu einer voreiligen Schlacht zu bewegen. Platon kritisierte Homer allerdings dafür, dass dieser Zeus als Sender falscher Träume darstellt.

Nach Homer sind wahre und falsche Träume anhand der Pforte zu unterscheiden:

Denn es sind, wie man sagt, zwei Pforten der nichtigen Träume:
Eine von Elfenbein, die andre von Horne gebauet.
Welche nun aus der Pforte von Elfenbeine herausgehn,
Diese täuschen den Geist durch lügenhafte Verkündung;
Andere, die aus der Pforte von glattem Horne hervorgehn,
Deuten Wirklichkeit an, wenn sie den Menschen erscheinen.

Das Bild der zwei Pforten der Träume findet man später oft in Dichtung und Ikonografie wieder.

Die Entstehung der trügerischen Träume

Wie kam es eigentlich dazu, dass Götter den Menschen trügerische Träume senden? Äsop erklärt das so, dass der Gott Apollon einst die Gabe unfehlbarer Prophetie von Zeus erbeten hatte und auch bekam. Er war von da an der größte Prophet unter den Göttern. Das machte ihn noch stolzer und arroganter als zuvor, weshalb Zeus nach einer Lösung suchte.

Er erschuf deshalb die Wahrträume, sodass die Menschen auch ohne Apollons Hilfe die Zukunft sahen. Daraufhin bat Apollon um Verzeihung und flehte Zeus an, die Prophetie nicht ganz durch die Wahrträume zu entwerten. Zeus gab nach und erschuf die falschen Träume. Als die Menschen nun merkten, dass sich nicht alle Träume bewahrheiteten, wandten sie sich wieder den Orakeln Apollons zu.