Gott Plutos
Der Gott des Reichtums
Das Wort „Plutos“ bedeutet im Deutschen so viel wie „Reichtum“ oder „Fülle“. Der Gott Plutos war in der griechischen Mythologie zunächst die Personifikation genau dieser Dinge, bevor er später als Gott der aus der Erde kommenden Reichtümer angesehen wurde. Darunter fallen zum Beispiel Getreidevorräte, Erdschätze und keimende Pflanzen.
Er wird oft mit dem römischen Gott der Unterwelt Pluton/Pluto verwechselt, also dem römischen Äquivalent des Hades. Beide haben möglicherweise den gleichen Ursprung, sind aber eigentlich unterschiedliche Götter. In späterer Zeit wurden sie allerdings immer wieder gleichgesetzt.
Fakten über den Gott Plutos
Gott | der aus der Erde kommenden Reichtümer |
Römischer Name | Wird oft mit Pluton/Pluto gleichgesetzt, eigentlich aber ein anderer Gott |
Geschlecht | Männlich |
Symbole & Erkennungsmerkmale | Füllhorn |
Eltern | Demeter & der sterbliche Iasion |
Kinder | nicht bekannt |
Nach Hesiod ist Plutos der Sohn aus Demeters Verbindung mit dem sterblichen Kreter Iasion. Während der Hochzeitsfeier von Kadmos und Harmonia, wo die beiden reichlich zum Nektar griffen, sollen sie sich ineinander verliebt haben und schlichen zum dreifach gepflügten Acker der Liebe. Nach dem Liebesakt wurde Demeter mit Plutos schwanger.
Die Aktion blieb jedoch nicht unbemerkt. Zeus kam der heimlichen Liebschaft auf die Schliche, da bei Demeters Rückkehr Ackererde an ihr haftete und sie verriet. Er tötete den Jüngling Iasion mit seinem Blitz, obwohl dieser laut Überlieferung dessen Sohn war.
Charakterzüge von Plutos
Die Menschen wunderten sich, dass Gott Plutos den Reichtum ausgesprochen rätselhaft bzw. ungerecht und chaotisch verteilte. Aus diesem Grund kam die Vermutung auf, dass Plutos vom Blitz des Zeus, der seinen Vater tötete, geblendet worden war.
Darstellungen des Gott des Reichtums
Plutos wird auf verschiedene Weise dargestellt. Oft entspricht er einem Knaben, der ein Füllhorn in den Händen trägt. Es gibt aber auch andere Darstellungen, wie zum Beispiel die berühmte Bronzestatue Kephisodotos‘ des Älteren (einem griechischen Bildhauer der attischen Schule).
Diese ist in mehreren römischen Marmorkopien überliefert, die Plutos als kleinen Knaben auf dem Arm der Friedensgöttin Eirene darstellen. Sie symbolisiert den aufkeimenden Wohlstand, der sich in Friedenszeiten ausbreitet. Manchmal wird er auch auf dem Arm der Schicksalsgöttin Tyche abgebildet.
Weitere Erwähnungen:
- In Aristophanes (griechischer Komödiendichter der Antike) Komödie „Der Reichtum“ ist Plutos die Titelfigur.
- Im Hauptwerk des italienischen Dichters Dante Alighieri, der „Göttlichen Komödie“ taucht Gott Plutos im siebten Gesang des Inferno als wolfsartige Kreatur auf. Dabei geht es um den vierten Kreis der Hölle, wo Plutos als Kreatur die Verschwender und die Geizigen bewacht. Die Beschreibung von Plutos ist allerdings sehr kurz und vage, was vermuten lässt, dass auch Dante Plutos mit Pluton verwechselte oder gleichsetzte.
- Johann Wolfgang Goethe zeigte Plutos (als „Plutus“) im zweiten Teil seiner Faust-Tragödie als Allegorie des Reichtums im Rahmen des „Mummenschanzes“ an der Kaiserlichen Pfalz (Vers 5494–5986). Goethe sagte zu Eckermann außerdem am 20. Dezember 1829, dass „in der Maske des Plutus der Faust steckt“.