Skylla – Zornerfülltes Meeresungeheuer

Skylla – Zornerfülltes Meeresungeheuer

Die Skylla ist in der griechischen Mythologie ein mehrköpfiges Mischwesen in Gestalt einer schönen Frau, deren Unterkörper aus sechs Hunden mit zusammengewachsenen Körpern besteht. In Homers Odyssee wird sie zusätzlich mit sechs Schlangenarmen beschrieben, die am Ende mit je drei Zahnreihen besetzt sind.

Fakten über das Meerungeheuer

Skylla: mehrköpfiges Mischwesen

Aufgabe: Sie bewacht zusammen mit dem Meerwasser verschlingenden Ungeheuer Charybdis eine Meerenge. Beide Ungeheuer fressen unglückselige Seefahrer und versenken Schiffe.

Eltern:
– Nach Ovid war Skylla ursprünglich eine Nymphe und Tochter der Krataiis
– Andere Quellen nennen die Göttin Hekate oder Lamia, die Tochter des Poseidon, als Mutterfiguren.
– Die Hauptquellen Ovid und Homer nennen keinen Vater
– Apollodorus schlägt jedoch Trienus (eine Variantion des Meeresgottes Triton) vor. Er und andere Autoren nennen außerdem Phorcus (eine Adaption von Phorkys) als Vater.

Liebhaber: Zahlreich, einigen Autoren zufolge auch Poseidon

Standort: Apollodorus situiert Charybdis und Skylla an der Straße von Messina zwischen Italien und Sizilien.

Die Sage von Skyllas Metamorphose

Ovid beschreibt, dass die schöne Nymphe vom sterblich geborenen Fischgott Glaucus umworben wurde, diesen aber wegen seiner fischigen Körperform ablehnt. Er bittet Kirke um einen Liebestrank, diese verliebt sich aber selbst in Glaucus und vergiftet stattdessen das Wasser, in dem ihre Rivalin regelmäßig badet.

Skylla, die sich vorher angewidert gegenüber Glaucus‘ chimärer Körperform gezeigt hatte, wird selbst zu einem schrecklichen Ungeheuer. Sie ernährt sich von Seefahrern, tötet Menschen aber auch aus Rache über diese ihr widerfahrene Ungerechtigkeit.

„Zwischen Skylla und Charybdis“

Skylla - Meeresungeheuer der griechischen Mythologie

Die Redewendung „zwischen Skylla und Charybdis“ umschreibt die missliche Lage, in der sich jemand befindet, dessen Unglück unvermeidlich scheint. Beide Ungeheuer befinden sich laut Homer nur eine Pfeilreichweite voneinander entfernt. Schiffe, die dem einen Ungeheuer ausweichen wollen, werden direkt in die Fänge des gegenüberliegenden Ungeheuers getrieben, wodurch sie sich ergänzen.

Der Tod der Skylla

In späten griechischen Sagen tötet Herakles die siebenköpfige Chimäre im Kampf. Sie wird jedoch von Phorkys mit brennenden Kerzen wiederbelebt. John Keats beschreibt die Figur im 19. Jahrhundert als tragisches Mordopfer von Kirke, das anschließend von Endymion wiederbelebt wird.

Sechs Männer für ein Schiff

Die Skylla fordert in Homers Odyssee sechs MenschenlebenOdysseus umschifft absichtlich ihren Gegenpart Charybdis, dessen Meeresstrudel das gesamte Schiff in Stücke reißen würde. Durch das Ausweichmanöver bekommt sie die Gelegenheit, sechs seiner Männer lebendig zu verschlingen.