Göttin Hekate

Göttin des Wandels & der Magie

Die Göttin Hekate ist die Tochter der Titanen Perses und Asteria. Ihre Großeltern sind Phoibe und Koios. Deshalb stammt sie aus der Zeit vor dem Olymp und hat einen thrakischen Ursprung.

In der griechischen Mythologie stellt sie die Göttin des Wandels und der Magie dar, ebenso wie der Nekromantie und der Wegkreuzungen. Sie herrscht über die verschiedenen Reiche der Erde und übt Rituale der Fruchtbarkeit aus. Deswegen verehrten die Menschen sie in früheren Zeit als Geburts- und Muttergöttin.

Fakten über die Göttin

Göttin des Wandels und der Magie
Römischer Name Trivia
Geschlecht Weiblich
Symbole Schwarzer Hund, Wolf, Schlange, Kröte und Frosch
Erkennungsmerkmale Fackel und Schlüssel
Eltern Perses und Asteria
Kinder nicht bekannt
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Charakterzüge der Göttin Hekate

In vielen Abbildungen trägt die griechische Göttin Hekate zwei Fackeln und einen Schlüssel, welche ihre Kenntnisse im Hinblick auf die Nacht und die Nekromantie (Totenbeschwörung) darstellen.

Sie repräsentiert die dunkle Seite des Mondes. Sie tritt sowohl mit den Göttern als auch mit den Verstorbenen in Kontakt und überbringt wichtige Botschaften. Deshalb hat sie sich als Wahrsagerin etabliert. Die Göttin Hekate ist an Wegkreuzungen, Schwellen und anderen Übergängen anzutreffen, speziell dreifache Kreuzungen gehören zu ihren beliebten Aufenthaltsorten. 

Hekate agiert als Hüterin der Tore zwischen den verschiedenen Welten. Sie geleitet die Seelen durch sie hindurch:

„Folgt meiner Fackel und ich führe Euch durch die dunklen Gefilde Eurer Seele. Dort, wo die Erkenntnis und Verwandlung sowie das Licht warten!“

Darüber hinaus ist Hekate die Göttin der Magie, sie beherrscht die faszinierenden Künste der Verwandlung und Zauberei. Des Weiteren steht sie mit den folgenden Abläufen und Dingen in Verbindung:

  • Geburt
  • Tore
  • Wände
  • Wechsel

Sie kann sowohl auf dem Olymp als auch in der Unterwelt verbleiben, ebenso wie in der tiefen See und auf der Erde. In der römischen Mythologie trägt sie die Bezeichnung Trivia, was Dreiwege bedeutet. Zu den Gefährtinnen der Göttin Hekate zählen die Erinnyen, welche sich aus den Rachegöttinnen Alektro, Megära und Tisiphone zusammensetzen.

Sagen und Geschichten

Die Magierin Hekate ist eine Fackelträgerin, die als Führerin durch die dunklen Reiche der Unterwelt auftritt. Die zauberhafte und wunderschöne Göttin der Schwellen hält sagenhafte Schätze für menschliche Seelen bereit.

In der griechischen Mythologie ist das Totenreich nicht unbedingt bedrohlich, sondern eine fruchtbare Welt, die unterirdisch angesiedelt ist. Dank der Fackeln zeigt sie den Seelen den richtigen Weg durch die dunklen Täler.

Die griechische Göttin Hekate hat an den Kämpfen in der Gigantomachie teilgenommen, wo sie sogar indirekt für den Tod des Giganten Klytios verantwortlich war. Indem sie Klytios mit ihren Fackeln verbrannte, konnte Herakles ihn im Anschluss viel einfacher töten.

Darüber hinaus hat Hekate eine enge Bindung zu Persephone, der Tochter der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter. Als der Gott der Unterwelt Hades sie entführte, begleitet die Göttin Hekate die verängstigte Persephone während ihres Aufenthaltes im Totenreich. Außerdem gibt sie der verzweifelten Dementer den entscheidenden Hinweis, wo sich ihre Tochter aufhält.

Symbole und Tiere der Hekate

Die Göttin Hekate tritt oft mit drei schwarzen Hunden und Wölfen auf, die starken Tiere sind ihre Begleiter und schauen in unterschiedliche Richtungen. Auf manchen Bildnissen finden sich auch drei Tierköpfe von Hund, Stute und Stier.

Als heilige Symbole sind ihr die Kröte und der Frosch zugeordnet, welche universell für die Empfängnis und den Fötus stehen. Zu ihren Attributen zählen:

  • Dolch
  • Fackel
  • Schlange
  • Schlüssel
  • Schwert
  • Strick

Diese Symbole stehen in Zusammenhang mit Dunkelheit, Erneuerung, Fruchtbarkeit, Tod und Weisheit. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass die griechische Göttin Hekate in einigen Darstellungen wildes Schlangenhaar trägt und drei Armpaare hat.

Rituale und Tempel

Den Kult um Hekate führten ihre Anhänger mehr im Verborgenen aus. Sie wurde in privaten Ritualen und Zeremonien gewürdigt. Dabei handelte es sich oft um sehr einfache Menschen, welche sie im Schutz der Dunkelheit anriefen. Sie haben sich mit persönlichen Wünschen an die Göttin Hekate gewendet, mit der Bitte um Gesundheit, Rat, Glück und Wohlstand. In dem Rahmen fanden Opfer in Form von Speisen statt, welche an diesen Orten erfolgten:

  • Friedhöfen
  • Türschwellen
  • Wegkreuzungen

Als ihre Priesterin war die sagenumwobene Medea in ihrem Tempel tätig. Ihre heiligen Momente sind die Neumondnächte, welche im griechischen Kalender den Toten geweiht sind. Als Zauberin konnte sie die Tore zur Unterwelt öffnen, um so in Kontakt mit den Toten und Geistern treten:

„Ich bin die schöne Göttin der Nacht, die Magierin, die allumfassende, großzügige, leben- und todbringende, die Euch über die Schwellen geleitet.“

Als Wahrsagerin diente sie als Orakel, das die Zukunft vorhersagen konnte.

Heilende Pflegerin aller Geschöpfe

Die griechische Göttin Hekate arbeitet heilend und erweitert das Bewusstsein, sie zaubert mit magischen Kräutern. Ihre Sorge gilt der körperlichen und seelischen Genesung der Menschen und vor allem der Frauen. Deswegen steht sie als Göttin der Hebammen hilfreich bei Geburten und Abtreibungen zur Stelle.

Berühmt und oft angewendet ist der Trank der Hekate. Dabei handelt es sich um einen Tee, welcher Schmerzen lindert, Fieber senkt und bei Rheuma hilft. Das Getränk wird aus der Rinde von Weiden und Pappelknospen hergestellt und enthält Salicin, welches über eine heilmedizinische Wirkung verfügt. Als Heilerin steht die Göttin Hekate mit Leben und Tod sowie mit Sonne und Dunkelheit in Verbindung.