Herakles, bei vielen auch bekannt als Herkules, ist ein Halbgott und der größte aller griechischen Helden. Aufgrund seiner Stärke und Taten wurde ihm von den griechischen Göttern Unsterblichkeit verliehen. Zudem wurde er in den Olymp aufgenommen und wurde somit einer der olympischen Götter. Berühmt wurde er vor allem durch die 12 Aufgaben, die er für Eurystheus meistern musste.
Gott, Halbgott & Held | Herakles |
Römischer Name | Hercules |
Geschlecht | Männlich |
Symbole / Attribute | Fell des Nemeischen Löwen, Keule, Bogen, Köcher |
Erkennungsmerkmale | seine außergewöhnliche Stärke |
Eltern | Zeus & Alkmene |
Kinder | zahlreiche Kinder mit unterschiedlichen Frauen |
Die Geburt von Herakles
Herakles ist der Sohn von Zeus. Doch nicht dessen Ehefrau Hera ist seine Mutter, sondern die Sterbliche Alkmene. Sie war mit dem König von Theben, Amphitryon verheiratete, der in den Krieg gezogen war. Alkmene wartete sehnsüchtig auf seine Rückkehr. Zeus, der Alkmene begehrte, aber wusste, dass er bei ihr keine Chance hatte, nahm die Gestalt von Amphitryon an. Alkmene freute sich über seine Rückkehr und sie verbrachten eine stürmische Liebesnacht, in der Herakles gezeugt worden war.
Am nächsten Tag kehrte der wirkliche Ehemann Alkmenes zurück und fand heraus, dass jemand anderes in der Nacht bei seiner Frau war. Sogleich zeugte auch er einen Sohn mit seiner Frau Alkmene. 8 Monate später kamen Zwillinge auf die Welt: Herakles und Iphikles.
Herakles Erzfeindin Hera
Sein ganzes Leben lang legte ihm die eigentliche Ehefrau von Zeus, Hera, deshalb Steine in den Weg. Es begann schon, als er noch gar nicht auf der Welt war. Zeus verkündete in der Götterversammlung, dass der erste Enkel des Perseus künftig in Mykene herrschen solle. Sein Wille war, dass Herakles diese Position übernehmen würde. Doch die eifersüchtige Hera setzte alles daran, dies zu verhindern.
Als Göttin war es ihr möglich, über Geburten und Wehen zu bestimmen. So verzögerte sie die Geburt von Herakles und Iphikles und beschleunigte stattdessen die Geburt eines anderen Enkels des Perseus: von Eurystheus. Dieser wurde bereits nach 7 Monaten geboren und wurde deshalb der neue, schwächliche Herrscher über Mykene.
So bekam Herakles seine außergewöhnliche Stärke
Alkeme hatte Angst vor Heras Rache und überließ ihren Sohn Herakles deshalb Zeus‘ Halbschwester Athene. Diese brachte ihn zu Hera, die Herakles zunächst nicht erkannte und ihn aus Mitleid säugte. Dieser saugte so stark, dass Hera ihn von sich stieß und die Milch in den Himmel gespritzt wurde. So entstand die Milchstraße. Die Milch brachte Herakles besondere Kräfte, die ihn stark machten.
Er wurde dann zu Alkmene zurückgebracht und Hera versuchte erneut, ihn umzubringen. Sie lotste zwei Schlangen in das Zimmer der Zwillinge, die Herakles töten sollten. Doch der kleine Herakles erwürgte mit jeder seiner Hände eine der Schlangen und kam somit ungeschoren davon.
Die 12 Heldentaten von Herakles
Nachdem Eurystheus früher geboren wurde und die Herrschaft über Mykene erlangte, musste Herakles ihm später 12 Jahre lang dienen. Auslöser dafür war schon wieder die rachsüchtige Hera. Sie verfluchte Herakles mit Wahnsinn, sodass dieser seine zwölf Kinder ins Feuer warf und seine Frau tötete. Traurig trottete er dann zum Orakel von Delphi. Dieses prophezeite ihm, dass er dem König von Mykene dienen müsse, wenn er unsterblich werden wolle. Eurystheus trug ihm 12 Aufgaben auf, die ihn endgültig berühmt machen würden.
Herakles 12 Heldentaten
1. Der Nemeische Löwe | Dieses unverwundbare Fabelwesen plünderte Rinderherden. Herakles trieb ihn mit einer riesigen Keule aus Olivenholz in eine Felsspalte und erwürgte ihn dort. |
2. Die Lernaeische Hydra | Zusammen mit Iolaos, dem Sohn seines Zwillingsbruders Iphikles, kämpfte er gegen die 9-köpfige Hydra. Die Köpfe der Schlange wuchsen nach dem Abschlagen sofort nach. Iolaos kam auf die Idee, die Halsstümpfe der Hydra auszubrennen und die beiden konnten sie besiegen. |
3. Die schnelle Hirschkuh Kerynitis | Herakles sollte Erystheus die Hirschkuh Kerynitis lebendig überbringen. Diese war Göttin Artemis heilig. Ein Jahr brauchte er dafür. Schließlich gelang es ihm, einen Pfeil durch ihre beiden Vorderpfoten zu schießen, der sie fesselte. |
4. Der erymanthische Eber | Herakles bekam den Auftrag, den schrecklich wütenden erymanthischen Eber lebendig einzufangen. Tag und Nacht verfolgte er er ihn, bis dieser vor Erschöpfung zusammenbrach. |
5. Die Ställe des Augias | Herakles sollte den schrecklich stinkenden, riesigen Augiasstall säubern. Er leitete zwei nahe gelegene Flüsse um und es gelang ihm, diesen von dem Mist zu befreien, der schon seit Jahrzehnten darin lag. |
6. Die Stymphaliden | Die Stymphaliden sind ein riesiger Schwarm Raubvögel, die das Land bedrohten und mit ihren Federn schossen. Athene gab ihm zwei große metallene Klappern, die er als Schutzschild verwenden könnte. Er scheuchte die Vögel auf und tötete einige mit vergifteten Pfeilen. Der Rest suchte von selbst das Weite. |
7. Der wilde Stier von Kreta | König Minos hatte Poseidon einen herrlichen Stier nicht opfern wollen, versteckte diesen in seiner Herde und opferte einen anderen Stier. Aus Rache veranlasste Poseidon, dass Minos‘ Frau sich in den Stier verliebte. Aus dieser Verbindung entstand der Minotaurus. Den heiligen Stier lies Poseidon wahnsinnig werden und er wütete hemmungslos durch das Land. Herakles konnte ihn einfangen, brachte ihn zu dessen Erzfeind und lies ihn wieder frei. |
8. Die vier menschenfressenden Stuten des Diodemes | Die achte Aufgabe bestand darin, die menschenfressenden Stuten des Thrakerkönigs Diodemes zu fangen. Da Diodemes sie nicht herausgeben wollte, tötete Herakles ihn und gab den Pferden dessen Fleisch zu fressen. Sie wurden augenblicklich zahm und folgten ihm nach Mykene. |
9. Der Gürtel der Amazone Hyppolyta | Herakles sollte den edelsteinbestückten Gürtel der Amazone Hyppolyta für Eurystheus Tochter nach Mykene bringen. Zusammen mit anderen griechischen Helden führte er einen Kriegszug gegen die Amazonen und besiegte diese. Doch wieder kam Hera dazwischen und brachte abermals Hyppolyta gegen ihn auf. Im Zweikampf gegen die Tochter des Ares konnte er diese töten und brachte den Gürtel nach Mykene. |
10. Die Rinder des Riesen Geryones | Herakles schlug den Riesen Geryones, der 3 Köpfe, 3 Leiber 6 Arme und 6 Beine hatte im Kampf auf einer Insel im Atlantik. Dann trieb er dessen Rinder bis nach Mykene. |
11. Äpfel der Unsterblichkeit aus dem Garten der Hesperiden | Diese Aufgabe führte Herakles in den Garten der Hesperiden. Er musste einige Hindernisse überwinden, um dort 3 Äpfel zu pflücken, die er dann nach Mykene nahm. |
12. Der Höllenhund Kerberos | Der Höllenhund Kerberos ist ein Ungeheuer mit 3 Hundsköpfen und einer Mähne aus Schlangen, der den Eingang zur Unterwelt bewacht. Gemeinsam mit Gott Hermes machte sich Herakles dorthin auf. Hades, der Gott der Unterwelt, gab ihn natürlich nicht einfach auf und setzte die Bedingung auf, das Herakles den Höllenhund mit bloßen Händen im Zweikampf besiegen sollte. Dies gelang ihm und er brachte ihn zu Eurystheus. |
Herakles‘ Niederlage und Versöhnung mit Hera
Herakles vollführte zahlreiche Heldentaten, doch schließlich kam der Tag, als auch er einmal besiegt wurde. Und zwar durch seine Frau Deianira, die eifersüchtig war. Der hinterlistige Zentaur Nessos erzählte ihr, dass ihr Mann treu sei, wenn sie sein Hemd mit Nessos‘ Blut tränke. Doch das Blut ist hochgiftig und so schrie Herakles auf, als er das Hemd überzog und litt unendlich.
Da er von den Göttern bereits Unsterblichkeit erhielt, starb er nicht, erlitt aber dennoch höllische Schmerzen. Schließlich erbarmte sich Zeus und holte ihn zu den Göttern auf den Olymp. Hier versöhnte er sich letztendlich auch mit Hera und die Göttin Hebe wurde seine neue Ehefrau.