Die griechische Göttin Nyx ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Nacht und der Finsternis. Laut Hesiod ist sie die Tochter des Chaos und somit eine der 5 Urgötter. Sie hatte einige Kinder, die sie entweder mit ihrem Bruder Erebos oder aus sich selbst heraus gebar.
Göttin | der Nacht und der ursprünglichen Finsternis |
Römischer Name | Nox |
Geschlecht | Weiblich |
Erkennungsmerkmale | mit schwarzen Flügeln auf einem Wagen fahrend |
Eltern | Tochter des Chaos (laut Hesiod) |
Kinder | mit ihrem Bruder Erebos: – Aither, den Gott der Luft – Hemera, die Göttin des Tages Kinder mit Erebos oder „aus sich selbst heraus geboren“: – Hypnos, den Schlaf – evtl. die Oneiroi, Götter der Träume – Thanatos, den Tod – Philotes, die Zuneigung – Ker, das Verderben – Moros, das Verhängnis – Momos, die Kritik – Oizys, die Sorgen – Nemesis, die Rache – Apate, den Trug – Geras, das Alter – Eris, Göttin des Streits und der Zwietracht – Hesperiden, die Hüterinnen des goldenen Äpfel der Unsterblichkeit – Moiren, die drei Schicksalsgöttinnen Klotho, Lachesis und Atropos |
Göttin Nyx als Mutter
Schenkt man den Erzählungen von Hesiod, Homer und weiteren bedeutenden antiken Dichtern Glauben, ging Nyx eine Ehe mit ihrem Bruder Erebos ein. Mit diesem hatte sie die Kinder Aither (Luft) und Hemera (Tag). Bezüglich weiterer Kinder gibt es unterschiedliche Auffassungen. So behaupten manche, auch diese entstanden gemeinsam mit Erebos. Andere sagen, Nyx hätte sie aus sich selbst geboren, d.h. es gibt keinen Vater.
Sagen über Nyx, die griechische Göttin der Nacht
Es wurden kaum Sagen oder Geschichten von der griechischen Göttin der Nacht überliefert. Ein paar Dinge haben uns die griechischen Dichter wie Hesiod oder Homer aber dennoch mitgegeben.
- Laut Homer fürchtete sich selbst Zeus vor der Nacht. Bekannt ist allerdings auch, dass er ihr ein Gespann mit vier Rössern geschenkt hat. Es war der Dank für ihre Hilfe bei seiner Eroberung der Königin Alkmene. Mit diesem Gespann konnte Nyx ihre nächtliche Reise über den Himmel unternehmen.
- Des Weiteren wird erzählt, das der Gott Phanes um Nyx warb. Er ist bei den Orphikern der Gott des Lichts und der Güte. Sein Name bedeutet „Licht bringen“ oder „leuchten“. Da Nyx ihn allerdings nicht sehen konnte und sie so jemanden nicht heiraten wollte, wies sie ihn ab und heiratete Erebos, den Gott der Finsternis. Seitdem verfolgt Phanes sie.
- Wo befindet sich Nyx aber, wenn tagsüber überall Licht vorherrscht? Die einen sagen, sie steigt jeden Abend aus dem Ozean empor. Die anderen, sie komme direkt aus dem Tartaros, also dem tiefsten Teil der Unterwelt. Die Sterne begleiten sie und ziehen vor und hinter ihrem Wagen jede Nacht ihre Bahn.
Verehrung von Nyx
Die Göttin Nyx wurde nie sonderlich stark verehrt. Es gab wohl eine Orakelstätte in Delphi und eine in Megara. Man hört hin und wieder auch von Opfern für sie. Bekannt ist allerdings nicht, ob diese wirklich ausgeführt wurden oder ob sie rein poetischer Natur sind. So wird ihr zum Beispiel in Vergils Aeneis ein schwarzes Schaf geopfert und in Ovids Fasti ein schwarzes Huhn. Auch heutzutage gibt es Menschen, die die Göttin Nyx verehren und an sie glauben.
Die Göttin der Finsternis als Namensgeberin
Nach der Göttin Nyx wurden der Asteroid (3908) Nyx sowie der Plutomond Nix benannt. In der römischen Mythologie wird sie als Nox bezeichnet. Sie hat außerdem eine Ähnlichkeit mit der ägyptischen Göttin Nut und der indischen Göttin Kali. Auch in verschiedenen Sprachen findet man das Wort Nyx in abgewandelter Form wieder. So zum Beispiel im Deutschen „Nacht“, dem Spanischen „Noche“, dem Französischen „Nuit“ oder auch dem Englischen „Night“.