Erebos, Gott der Finsternis

Der griechische Gott Erebos ist in der griechischen Mythologie Personifikation und Gott der Finsternis. In der Kosmogonie der Orphiker ist Erebos der Sohn des Chronos und der Ananke. Normalerweise wird er aber, wie in Hesiods Theogonie und auch später bei Hyginus, als einer der ersten Götter beschrieben und entstand aus dem Chaos, dem Urzustand der gesamten Welt, dem kein Geschlecht zugeordnet wird.

Da er wie seine Geschwister GaiaErosTartaros und Nyx einer der Erstgeborenen des Chaos ist, gehört er wie diese zu den Urgöttern. Er ist also einer der ersten griechischen Götter der Geschichte. Aus den Urgöttern kamen wiederum die weiteren vorolympischen Götter, Hemera, Uranos, Aither, Pontos und Thalassa hervor.

Erebos ist mit Nyx, der Göttin der Nacht, verheiratet. Außer über die Finsternis herrscht er auch über das schwarze Gebiet zwischen Erde und Hades, dass alle Verstorbenen nach ihrem Tod durchqueren müssen. Da er in der Finsternis regiert, weiß man eher wenig über ihn und seine Stärke und Macht bleiben ein Mysterium.

Fakten über den Gott der Finsternis

Gott der Finsternis
Römischer Name Mars
Geschlecht Männlich
Eltern Chaos
Kinder – Amor
– Aither
– Hemera
– Styx
– evtl. Hypnos
– viele Gemütszustände und mehr..

Nachkommen von Gott Erebos

Laut einigen Weissagungen bekam Erebos mit seiner Frau einige Kinder, darunter Aither, die personifizierte Luft, und Hemera, die Göttin des Tages. Auch Hypnos, die Personifizierung des Schlafs, Geras, der Gott des hohen Alters und die Hesperiden, Nymphen des goldenen Sonnenlichts, sollen aus ihrer Verbindung hervorgegangen sein.

Neben den Göttern gab es weitere Nachkommen, die aus verbildlichten Übeln und menschlichen Gemütszuständen bestanden. Auch sie sollen von Erebos und Nyx gezeugt worden sein. Laut älteren Überlieferungen gingen sie manchmal auch nur aus der Nyx hervor, ohne einen Vater.

Cicero nennt folgende als Kinder von Erebos: Amor, Aither und Hemera sowie Dolus, Metus, Labor, Invidentia (Neid), Fatum (Unheil), Senectus, Mors, die Tenebrae, Miseria, Querella, Gratia, Fraus, Obstinacia, die Parzen, die Hesperiden und die Somnia.

Hyginus nennt als Nachkommen des Erebos und der Nyx Fatum, Senectus, Mors, Letum, Continentia, Somnus, Somnia, Amor, Epiphron, Porphyrion, Epaphos, Discordia, Miseria, Petulantia, Nemesis, Euphrosyne, Amicitia, Misericordia, Styx, die Parzen und die Hesperiden.

Entstehung des Gottes der Finsternis

Hesiod erzählt in seinem Gedicht Theogonie („Über den Ursprung der Götter“ oder auch „Die Geburt der Götter“) vom Ursprung bzw. der Herkunft des Gottes Erebos und beschreibt diesen folgendermaßen:

„Siehe, vor allem zuerst ward Chaos; aber nach diesem Ward die gebreitete Erd‘, ein daurender Siz den gesamten Ewigen, welche bewohnen die Höhn des beschneiten Olympos, Tartaros‘ Graun auch im Schooße des weitumwanderten Erdreichs, Eros zugleich, der, geschmückt vor den Ewigen allen mit Schönheit, Sanft auflösend, den Menschen gesamt und den ewigen Göttern Bändiget tief im Busen den Geist und bedachtsamen Rathschluß.

Erebos ward aus dem Chaos, es ward die dunkele Nacht auch. Dann aus der Nacht ward Äther und Hemera, Göttin des Lichtes, Welche sie beide gebar von des Erebos trauter Empfängnis …“

Hesiod in der „Theogonie“

Zunächst gab es also nur das Chaos, den Urzustand der Erde, ein leerer unergründlicher Raum am Anfang der Zeit und Vorläufer des Kosmos. Dann wurde Gaia, die Erde geboren und in ihr der Abgrund der Unterwelt, der Tartaros. Dann entstanden Eros, die Liebe, Erebos, die Finsternis und Nyx, die Nacht. Schließlich gebar Nyx Aithere, das Licht und Hemera, den Tag.

Erebos „Flucht“ in die Unterwelt

Der Sage nach waren Nyx und Erebos nicht glücklich mit ihren Kindern. Um seine Kinder nie wiederzusehen, ging Erebos deswegen in die Unterwelt und kam nie wieder heraus. Einer anderen Legende zufolge ging er in die Unterwelt, um die Titanen in ihrem Kampf gegen die olympischen Götter, der sogenannten Gigantomachie, zu unterstützen. Erebos ist auch der Name für den tiefsten und dunkelsten Teil der Unterwelt, in dem sich Hades befindet,