Die riesigen Hekatoncheiren
100armige Wesen mit 50 Köpfen
Die Hekatoncheiren sind in der griechischen Mythologie drei riesige Kreaturen mit 50 Köpfen und 100 Armen. Als Eltern werden Uranos und Gaia genannt. Die wichtigste Quelle für den Mythos ist die Theogonie von Hesiod. Es gibt drei Hekatoncheiren:
- der starke Briareos
- der mit den großen Gliedern: Gyges
- der wütende Kottos
Fakten über die Hekatoncheiren
Hekatoncheiren | 100-armige Kreaturen mit 50 Köpfen |
In der röm. Mythologie | Centimani |
Eltern | Uranos und Gaia |
Namen | Briareos, Gyges, Kottos |
Geschichte der Kreaturen
Der Vater der Hekatoncheiren, Uranos, hasste sie schon zum Zeitpunkt ihrer Geburt. Er war entsetzt darüber, was für schreckliche Kreaturen er geschaffen hat und beschloss, sie zusammen mit den Titanen in die Unterwelt zu sperren.
Die Mutter der Hekatoncheiren, Gaia, litt sehr darunter, dass ihre Kinder in die Unterwelt gesperrt wurden. Sie stiftete ihre anderen Kinder, die Kinder aus dem Titanengeschlecht deshalb dazu an, Uranos zu kastrieren, wozu ihr Sohn Kronos auch bereit war. Nachdem Kronos die Macht übernahm, hielt er die Hekatoncheiren allerdings weiterhin gefangen und ließ nur die anderen Titanen frei. Er hatte Angst vor der gewaltigen Stärke der Kreaturen. Befreit wurden die Hekatoncheiren deshalb erst später bei einem Krieg namens Titanomachie.
Ihre Rolle im Krieg gegen die Titanen
Während der sogenannten Titanomachie kämpften die olympischen Götter gegen die Titanen, den alten, ursprünglichen Göttern. Es war ein langer, intensiver Krieg und nach fast 10 Jahren sah es so aus, als würden die Titanen den Krieg gewinnen. Aus diesem Grund befreite Zeus die furchterregenden Kreaturen, stärkte sie mit Nektar und Ambrosia und brachte sie dazu, an der Seite der olympischen Götter zu kämpfen.
Die Hekatoncheiren nahmen entscheidenden Einfluss auf den Krieg und es gelangt schließlich, die Titanen zu bezwingen. Unter dem Angriff der Hundertarmigen brachen die Titanen zusammen: Briareos, Gyges und Kottos türmten 300 Felsen aufeinander und begruben die Titanen darunter. Die Titanen wurden bestraft und für immer in den Tartaros, einen Teil der Unterwelt, gesperrt. Die Hekatoncheiren übernahmen die Rolle des Kerkermeisters und bewachen sie seitdem. Sie wurden außerdem geehrt und durften in prächtigen Palästen wohnen.
Briareos, einer der Hekatoncheiren
Briareos ist einer der Hekatoncheiren. Nachdem diese über die Titanen gesiegt hatten, erhielt er zum Dank für die Unterstützung von Poseidon die Hand von dessen Tochter Kymopolea, die ihm die Nymphe Oiolyke gebar.
Briareos stand Zeus auch bei, als unter Führung der Göttin Hera mehrere Götter gegen ihn revoltierten und schon dabei waren, ihn zu fesseln. Damals rief Thetis den Briareos auf den Olymp, der sich neben Zeus setzte, wodurch der Aufstand abgebrochen wurde:
Dieser nun saß bei Kronion dem Donnerer, freudigen Trotzes.
Homer, Ilias 1,395–406
Drob erschraken die Götter, und scheuten sich, jenen zu fesseln.:
Bei Homer, in den Fasten von Ovid und bei Vergil hat der Hundertarmige noch einen anderen Namen: Aigaion. Er sei so mächtig gewesen, dass selbst Götter sich scheuten, ihm entgegenzutreten. Ovid nennt so einen riesigen Meeresgott. Davon abgeleitet ist das Wort Ägäis.