Gott Pan
Gott der Hirten & Weiden
Pan ist in der griechischen Mythologie der Gott der Hirten und Weiden sowie der Jäger und des Waldes. Er ist laut der bekanntesten Sage der Sohn von Hermes und einer Nymphe, über die unterschiedliche Namen im Umlauf sind. Sein Aussehen ist eine Mischung aus Mensch und Ziegenbock.
Wie auch sein Vater kommt Pan aus Arkadien auf der Halbinsel Peloponnes. Dort wurde er in zahlreichen Stätten verehrt. Sein Kult breitete sich im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. auf ganz Griechenland aus.
Gott | der Hirten und Weiden sowie der Jäger und des Waldes |
Römischer Name | Faunus |
Geschlecht | Männlich |
Erkennungsmerkmale | Mischwesen aus Ziegenbock und Mensch |
Symbole | Hirten- bzw. Panflöte und Hirtenstab |
Eltern | Hermes und eine Nymphe (laut Homer die Nymphe Dryope); weniger bekannten Erzählungen nach ist Pan Sohn des Kronos und der Ziege Amaltheia oder Sohn des Zeus und der Kallisto bzw. des Zeus und der Nymphe Hybris. |
Kinder | – |
Charakterzüge von Gott Pan
Pan als ein frecher, „ungöttlicher“ Gott der Griechen bekannt. Pan galt als kindlich verspielter ewig geiler und leidenschaftlich verliebter Gott. Zudem konnte er auch ein Angst einflößender Gott sein: Wurde er während seines Mittagsschlafes gestört, so stürzte er sich mit lautem Geschrei unter die Herden und jagte Mensch wie Tier „panischen“ Schrecken ein.
Pan soll außerdem in ein paar Kämpfe eingegriffen haben. So unterstütze er Zeus im Kampf gegen die Titanen. In der Schlacht von Marathon 490 v. Chr. ließ er nach Herodot außerdem das Perserheer in „Panik“ flüchten. Die Athener siegten und brachten seinen Kult von Arkadien nach Attika. Zunächst wurde Pan in einer Grotte am Nordhang der Athener Akropolis zusammen mit den Nymphen verehrt. Später verbreitete sich seine Verehrung in ganz Griechenland und er bekam sogar den Rang eines olympischen Gottes.
Der Gott Pan als Mischwesen
Pan hatte es als Kind nicht ganz einfach. Sein Aussehen war eine Mischung aus Mensch und Ziegenbock. Er hatte einen menschlichen Körper, der aber überall behaart war, sowie Bocksohren, -hörner und -füße. Seine Mutter soll von seinem Aussehen so entsetzt gewesen sein, dass sie ihn verstieß. Sein Vater Hermes brachte ihn mit auf den Olymp, wo sich die anderen Götter über ihn lustig machten.
Er schloss sich dem Gefolge vom Weingott Dionysos an, der ähnliche Charakterzüge hat. Man traf ihn häufig in Begleitung von anderen halbtierischen Gestalten an, wie den Nymphen, Sirenen oder Satyrn. Er ging aber auch alleine in die Natur und hielt sich in Bergen, Wäldern und Höhlen auf, wo er die Einsamkeit genießen konnte.
Sein Lebenswandel hat wahrscheinlich auch dafür gesorgt, dass später immer mehr die lüsterne, von Eros angetriebene Seite seines Wesens betont wurde und nicht mehr so sehr die ursprüngliche Funktion als Gott der Hirten und Weiden, in der er zum Beispiel die Herden vergrößerte.
Pan und die Erfindung der Syrinx, einer Panflöte
Der Sage nach geht die Erfindung der Panflöte auf den Hirtengott zurück. Dieser wollte eine Frau namens Syrinx heiraten, die für ihre Schönheit bekannt war. Syrinx war allerdings wenig begeistert bei seinem Anblick: der behaarte Körper und die Hörner und Ziegenfüße schreckten sie ab und sie fürchtete sich vor ihm. Das spornte Pan nur noch mehr an und sie floh schließlich vor ihm zum Fluss Ladon. Schwimmen konnte sie nicht, doch Pan war hinter ihr her und schwimmen konnte sie nicht. Daher floh sie die Schutzgöttin Artemis an, sie in ein Schilfrohr zu verwandeln, was diese auch tat.
Pan sah das natürlich anders. Endlich hatte er sie erreicht und umfasste die am Ufer Zögernde, da hatte er plötzlich statt der zarten Nymphe nur ein Schilfrohr in der Hand. Der Wind wehte durch das Schilf und entlockte dem Rohr klagende Töne. Also wusste Pan sogleich, was zu tun ist, um seine Geliebte immer bei sich zu haben. Er schnitt das Schilfrohr in unterschiedlich lange Teile und band sie zusammen – die erste Panflöte war entstanden. Er nannte sie natürlich: Syrinx. Deshalb gehört neben dem Hirtenstab auch die Panflöte zu Pans Attributen.
Wettstreit zwischen Apollon und dem Hirtengott
In den „Metamorphosen“ von Ovid erfährt man von einer Geschichte eines musikalischen Wettstreits zwischen Pan und Apollon. Demnach soll Pan den schönen Apollon mit seiner Leier herausgefordert haben. Pan verlor allerdings und der Berggott Tmolos erkannte Apollon den Preis zu. Als der phrygische König Midas dieses Urteil nicht guthieß, wurde er von Apollon mit einem Paar Eselsohren bestraft.
Bedeutungen von Pan im Laufe der Zeit
Da „pan“ im Griechischen soviel wie „alles“ bedeutet, wurde der Gott Pan später in mystischer Deutung fälschlicherweise als Allgott aufgefasst. In der römischen Mythologie entspricht er dem Vegetationsgott Faunus. Auch die katholische Kirche übernahm die Gestalt des Pan. Hier stand er für die volkstümliche Darstellung des Teufels.
Götter in Tiergestalt gibt es in unzähligen Kulturen. So zum Beispiel Ganesha im Hinduismus, der einen Elefantenkopf besitzt. Bei den Griechen wandelte sich das Bild der Götter nun und der Mensch wurde (spätestens mit den Sophisten) „das Maß aller Dinge“ nun hatte sich das Götterbild gewandelt. Der Gott Pan, der diesem Bildnis nun überhaupt nicht entsprach, wurde in nachgriechischer Zeit zum Vorbild für Teufel aller Art.
Auch heute findet man Pan noch, besonders in der Sprache. So steckt er im Wort „Panik“ oder auch in „panischer Angst“. Auch in anderen Zusammenhang begegnet er uns, so zum Beispiel in Wörtern wie Pantheismus und Paneuropa. „Pan“ bedeutet dabei „alles“. So findet man dieses Wörtchen auch in „Panik“, wo man buchstäblich vor allem Angst hat.